Martin Lindner on Thu, 23 Jan 2003 18:25:03 +0100 (CET)


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[rohrpost] Re: Rohrpost digest, Vol 1 #839 - 9 msgs



> Message: 5
> Reply-To: "m+m" <mm@hgkz.net>
> From: "m+m" <mm@hgkz.net>
> To: <rohrpost@mikrolisten.de>
> Subject: Re: [rohrpost] Re: docuverse
> Date: Thu, 23 Jan 2003 11:01:24 -0000
> Organization: institute
> 
> Die beiden Aussagen stehen sich irgendwie im Weg
> und sollten doch mal geklärt werden, weil es nach wie vor
> völlig ungeklärt ist wer für welches prinzip von arbeit bezahlt wird.
> 
> > Winkler findet es keineswegs toll, dass fuer das File bezahlt werden
> muss,
> > und er sieht von dem bezahlten Geld uebrigens keinen Eurocent.
> 
> > und jetzt muss ich mich blöd anreden lassen, weil ich zart andeute, dass
> es ok
> > ist, wenn winklers arbeit irgendwie entlohnt = respektiert wird

damit ist im ton und in der sache eine sachliche ebene erreicht, über die es
sich zu diskutieren lohnt. ansonsten bleibe ich dabei: wenn man gerne
>docuverse< umsonst hätte, dann soll man das nicht mit einem heldenhaften kampf
gegen e-commerce begründen, der bei winkler und seinem ein-mann-verlag ansetzt.

wahr ist: geistiger austausch und respekt/honorar stehen in einem
spannungsverhältnis. das muss von fall zu fall entschieden werden. dass der
lehrstuhlinhaber winkler sein buch umsonst abgeben will, ist schön, ändert aber
nichts am grundproblem: wenn er überhaupt lehrstuhlinhaber werden will, muss er
drucken, und die großen wissenschaftsverlage sind wirklich haie (da würde ich
jedes pdf versenden). in diesem fall würde ich sagen: es geht leicht, sich das
herunterzuladen, und auch der ein-mann-verleger de boer ist eher einer von uns
als einer von denen. 

martin

martin



> 
> Im Allgemeinen sollte man doch vorbeugen, dass nicht Verlage
> auch im Internet zu einer dominierenden Industrie werden, die sich Rechten
> und
> Lizensen dumm und dämlich verdienen.
> Im speziellen muss die Arbeit von kleinen Verlagen honoriert werden.
> 
> Klar ist es ein Aufwand, ein pdf file zu exportieren, und
> wahrscheinlich gibt es auch lektoren und layouter im hintergrund.
> Aber der autor muss doch sicher 75% von dem
> Geld erhalten das für Internetpublikationen bezahlt werden soll,
> weil das ja die Alternative zu herkömmlichen Publikationen in
> Verlagen bedeutet, eingeschlossen die Tatsache dass der Autor
> nach Belieben neue Versionen generieren kann.
> 
> > Ich erkläre es Ihnen für 12 Euro.
> Vorher kann man sich auch schon mal die folgenden Seiten angucken:
> http://www.ps2pdf.com/
> 
> Die Freiwilligkeit der Zahlungsmodalität steht im Vordergrund
> und ganz und gar nicht persönliche Zahlungsunfähigkeiten.
> 
> Im Hintergrund bleibt die Tatsache, dass wir uns eben selber
> entscheiden müssen, ob wir das Internet kommerzialisieren wollen
> oder eben den freien und schnellen Wissensaustausch ins Zentrum
> stellen. Wenn ein Autor im Internet Geld verdienen will, dann
> klappt das sicher nicht über den Verkauf von Einzelexemplaren.
> Wenn Autoren oder Leser im Internet Wissen und
> Erfahrungen austauschen wollen, dann sind die Grundlagen dafür
> geschaffen.
> 
> Den vorgeschlagenen Deal des Autors in Kooperation mit dem
> Ein-Mann-Verlag finde ich sehr attraktiv und sollte man natürlich
> auch finanziell unterstützen.
> 
> 
> beste grüsse, florian-merkur
> 
> 


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