Ruine der Kuenste Berlin on 29 Jul 2001 18:53:55 -0000


[Date Prev] [Date Next] [Thread Prev] [Thread Next] [Date Index] [Thread Index]

[rohrpost] NetSoundArt for Tibetans...


 

English text below

 

NetSoundArt für Tibeter, Chinesen oder Japaner :

Ein dreiteiliges Internetstück in tibetischer, japanischer oder chinesischer Sprache von Wolf Kahlen ist seit kurzem im Netz.

 

Live und interaktiv kann der Besucher der Seite

www.tu-berlin.de/~arch_net_art/2.html

je ein Werk der Weltliteratur der drei Länder hören, exemplarisch hier die erste Seite. Vorausgesetzt, er lässt sich zeitlich darauf ein, auf einer völlig leeren Seite, mit der Maus in Bewegung, den Klang der wie auf einer Buchseite liegenden, aber versteckten Wörter abzufahren. Das wird automatisch zu einem Spiel, weil mit jeder Bewegung  der Maus ein neues Wort aufklingt. Bis man die Struktur herausgefunden hat, falls man das überhaupt will, haben sich die Wörter längst verschlungen, überlagert, zufällig hören lassen. Wer mit der Maus 'rührt' , produziert ein Konzert der Wörter wie ein DJ. Die präsentierten Weltklassiker sind der grösste Dichter Tibets Milarepa (11./12. Jahrhundert), der chinesische Tang-Dynastie (6.-9. Jhdt.) Poet Li Bo  und ein Buchstaben-Gedicht, das in Japan  Kukai zugeschrieben wird. Von politischer Delikatesse ist auch der Umstand, dass Wolf Kahlen, der  seit 1985 im Himalaya auch Dokumentarfilme dreht, hier Tibet neben China stellt. Vielleicht die erste Internetseite in hörbarer tibetischer  Sprache, die von den weltweit verstreuten Tibetern und auch in Lhasa gerne aufgesucht wird. Wer sie anclickt, hat entweder den tibetischen Schriftzug lesen können oder ist aus Neugierde dahin gelangt, denn alle drei Titel sind natürlich nur in Originalschrift zu finden, zur Betonung der Souveränität der verschiedenen drei Kulturen.

Das Hörerlebnis der drei Stücke mit den grob so übersetzten Titeln :

VERZEIHUNG, MILAREPA / ENTSCHULDIGEN SIE, KUKAI / ICH BITTE UM VERGEBUNG, LI BO

deckt das ganze Spektrum zwischen  spielerischem Chaos, eigenen Wortkombinationen und dem Hören eines fliessenden klassischen Textes: Alle demokratischen Möglichkeiten eben, die man mit Wörtern als Material anstellen kann. Ins Netz gestellte manipulierbare Wörter per se.

Und weil sie wohl in den meisten Fällen anders als in der Form der Klassiker zueinanderstossen, entschuldigt sich Wolf  Kahlen bei den Autoren schon im Titel dafür. Nebenbei wird das visuell übervolle Netz auf diesen Seiten leergefegt und noch vor die Gutenbergzeit, in die orale Gesellschaft zurückgeführt und sozusagen 'die Buschtrommel geschlagen'.

Die drei neuen NetSoundArt-Stücke schliessen an an drei schon seit Anfang des Jahres laufende Arbeiten Wolf Kahlens mit den Titeln

SORRY, MISTER JOYCE / VERZEIHUNG, HERR VON GOETHE / PERDONE DON CERVANTES

in englischer, deutscher und spanischer Sprache

www.tu-berlin.de/~arch_net_art/1.html.

Wolf Kahlen setzt die Serie zur Zeit mit weiteren Sprachen der Welt  fort, wobei die Originaltexte immer  von Künstlern der jeweiligen Länder gesprochen werden. Sein medienspezifischer Hinweis auf die möglicherweise im Laufe der Globalisierung auch durch das Netz ausgelöste polarisierende Sprachlosigkeit.

 

Li Bo, gelesen von Zhao Zhao

Kukai, gelesen von Masuko Iso

Milarepa, gelesen von Tsewang Norbu

 

Joyce, gelesen von David Allen

Goethe, gelesen von Wolf Kahlen

Cervantes, gelesen von Argine Erginas

 

Stay tuned.

 

Edition Ruine der Künste Berlin

http://home.snafu.de/ruine-kuenste.berlin

ruine-kuenste.berlin@snafu.de

 

 

 

 

 

 

 

NetSoundArt for Tibetans, Chinese and Japanese:

A threefold internet art piece by Wolf Kahlen in Tibetan, Chinese and Japanese language is online since today.

Live and interactive the visitor of the page

www.tu-berlin.de/~arch_net_art/2.html

may hear a piece of world literature of these countries, the first page at least. If he is patient enough to find out on a blank page, with the mouse in motion, the sound of the words hidden in the background like on a book page. This automatically turns out to be a game, since any move of the mouse touches another word. Until the underlying structure has been found out, a number of  audio events have happened, words' sounds have overlapped or entangled at random. Who stirs with the mouse produces a concert like a DJ. The presented world's classics are by Tibet's greatest poet Milarepa (11./12. Century), the Chinese Tang-Dynasty poet Li Bo (6.- 9. Century) or the alphabet-poem attributed to Kukai of Japan. It is of political delicacy that Wolf Kahlen, who did a number of documentaries in Tibet and Mongolia since 1985, parallels Tibet with China.

Possibly the first Tibetan language internet site to listen to, probably frequented joyfully by the world spread Tibetans and the few with access in Lhasa and other parts of the Snowland. Who has entered the site either reads Tibatan, Chinese or Japanese or has been attracted by the curious writings, since all three titles are of course in original characters. Another way to support the cultures in their differences. The hearing experience of the pieces, roughly translated as

Sorry, Milarepa / Excuse me, Kukai / I beg your pardon, Li Bo,

spans the whole spectrum between playful chaotic sounds, own word combinations and listening to a fluently spoken classical piece: all democratic ways of using words. Words as material per se. And since these words bump into each other in most cases other than as a structered classical piece, Wolf Kahlen asks the authors for excuse in the titles already beforehand. As a side effect the net is swept blank off the overload of images. And the sound of the 'bush drums' is heard again.

These three pieces continue the former realized three ones in English, German and Spanish language

Sorry, Mister Joyce / Verzeihung, Herr von Goethe / Perdone, Don Cervantes

on www.tu-berlin.de/~arch_net_art/1.html

More pieces in a great number of world languages are under construction. They kind of point out on the polarisation of the numb and speechless making psycho esthetic feedbacks of the net 'culture'. The texts are usually read by native artists.

Li Bo read by Zhao Zhao

Kukai by Masuko Iso,

Milarepa by Tsewang Norbu,

Goethe by Wolf Kahlen,

Joyce by David Allen,

Cervantes by Argine Erginas.

Stay tuned.

 

Edition Ruine der Kuenste Berlin

http://home.snafu.de/ruine-kuenste.berlin

ruine-kuenste.berlin@snafu.de