Andrei Siclodi / Kunsthalle Tirol on 27 Jun 2000 14:36:58 -0000 |
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Press Release
Exhibition
Sabina Baumann, Zurich / Guillaume Bijl, Antwerp / James Lee Byars,
Detroit-Cairo / Leo Copers, Ghent / Parastou Forouhar, Teheran-Frankfurt
/ Susy Gómez, Barcelona / Eva Grubinger, Salzburg / Fabrice
Gygi, Geneve / Fariba Hajamadi, Esfahan-New York / Mona Hatoum, Beirut-London
/ Lori Hersberger, Basel / John Hilliard, London / Christoph Hinterhuber,
Innsbruck / Stephan Huber, Munich / Christa Näher, Köln / Ebru
Özseçen, Ízmir-Amsterdam / Saam Schlamminger, Istanbul-Munich
/ Helmut Schober, Milano / Philip Taaffe, New York
Opening: Saturday, July 1, 2000, 19.00
Ex Oriente Lux, the light rises in the east. Oriental and Western Cultures are next-door neighbours. Images from the other culture undergo a re-evaluation. The Orient opposes Western Technology and its functional interests by maintaining that art is not restricted to the consumption of decoration and entertainment, but is enriched by aspects such as beauty and social relevance. Beauty – seen with some irony - is related to democratic objectives. The term Lux is more than just a western brand name for a soap bar or a light bulb. Luxury in the sense of plenty creates an identity for the society and stands in critical opposition to ideologies of thrift. The exhibition EX LUX uses the influence of the Oriental on Western European everyday life as an opportunity to show the process of re-evaluation of images from a different culture. It shows the works of artists who grew up in Irani, Lebanese and Turkish cultures, complemented by works from Western artists. It is the respectful otherness, the mutual influence of the cultures and the created hybrids, which make up the structure of the exhibition. The presented aesthetical concepts, originating from the respective culture, reflect this structure. The Orient as an ornamental order - the equalizing yet emphasizing ornament has an elemental psychological effect and can assume political significance: Parastou Forouhar uses it to re-connect social and architectural structures. In the border area between script and calligraphy, she creates a forum. Making public the drama of her murdered parents, she breaks through the silence imposed on her by the state. Lemon scent: Eva Grubinger`s large lemon cone involve the spectator
into the dialectical game of the creation of meaning. Christoph Hinterhuber`s
curtain or the clothes by Suzy Gómez are allegory and basic
commodity. Like a veil, they can signify utmost intimacy but also excessive
triviality. Vases on oriental rugs tell of the secrets of the soul. Leo
Copers sets up oversize vases. The mass-produced rugs by Lori Hersberger
unroll a heightened emotionalization. Sabina Baumann visualizes
the urge for completion by the trickling of coloured water between two
ponds. Ebru Özseçen and
Precious artefacts from Persia and Turkey, which are kept at the collection of the Museum of Applied Arts in Vienna, call to mind a former way of life, which has influenced the occidental longing for the Orient for centuries. In this context, Fariba Hajamadi shows that the actual confrontation of cultural meaning takes place in the exhibition space. Stephan Huber`s fragile walls made from tool boxes and the loose grids on the paintings of Philip Taaffe lure the visitors into a secret garden, to James Lee Byars` letters with promises of perfection. The oriental culture knows 99 names for light, which are but a preparation for the encompassing and unique name. As well the art either from the West or the East develops its richness and concepts from an absent and general sense. Guillaume Bijl presents a collection of polling booths as well as an installation of rugs. From scientific and musical intuition, Helmut Schober focuses a bright beam on the surface of the screen. In the east of the exhibition hall, Saam Schlamminger shows a documentary film with drum sounds. In the west is heared a remix by DJ Sidney Stucki in Fabrice Gygi`s sportive mosque room installation Menn Ëïnaiya – I could tear out my eyes for you. Hubert Salden
----------------------------------------------------------------------------- An die Medien Ausstellung
Sabina Baumann, Zürich / Guillaume Bijl, Antwerpen / James Lee
Byars, Detroit-Kairo / Leo Copers, Gent / Parastou Forouhar, Teheran-Frankfurt
/ Susy Gómez, Barcelona / Eva Grubinger, Salzburg / Fabrice Gygi,
Genf / Fariba Hajamadi, Esfahan-New York / Mona Hatoum, Beirut-London /
Lori Hersberger, Basel / John Hilliard, London / Christoph Hinterhuber,
Innsbruck / Stephan Huber, München / Christa Näher, Köln
/ Ebru Özseçen, Ízmir-Amsterdam / Saam Schlamminger,
Istanbul-München / Helmut Schober, Mailand / Philip Taaffe, New York
Eröffnung: Samstag, 1. Juli 2000, 19.00
Ex Oriente Lux, im Osten steigt das Licht auf. Die orientalischen und westlichen Kulturen siedeln Tür an Tür. Bilder aus dem jeweils anderen Kulturkreis erfahren eine Umwertung. Der westlichen Technologie und deren funktionale Interessen setzt der Orient entgegen, dass sich Kunst nicht im Konsum von Dekor oder Unterhaltung erschöpft, sondern um Aspekte, wie dem der Schönheit und der gesellschaftlichen Relevanz, bereichert. Schönheit - als Denkstrategie nicht ohne Ironie - hat ihren Bezug zu demokratischen Zielsetzungen. Der Begriff Lux ist mehr als der westliche Markennamen für eine Seife oder Glühbirne. Luxus im Sinne der Fülle ist ein identitätsstiftender Faktor der Gesellschaft und verhält sich kritisch gegenüber Sparideologien. Die Ausstellung EX LUX nimmt den Einfluss des Orientalischen auf den westeuropäischen Alltag zum Anlass, um den Prozess der Umwertung von Bildern aus einer anderen Kultur darzustellen. Es werden Werke von KünstlerInnen gezeigt, die in den Kulturen des Iran, Libanon und der Türkei aufgewachsen sind. Dazu gesellen sich Arbeiten von westlichen Kunstschaffenden. Es sind das anerkennende Nebeneinander, die Beeinflussung der Kulturen und die daraus entstandenen Mischformen, welche die Struktur der Ausstellung bilden. Die vorgestellten Ästhetik-Konzepte, die ursprünglich dem jeweiligen Kulturkreis hervorgegangen sind, reflektieren diesen Umstand. Der Orient als ornamentale Ordnung - das gleichwertige und dennoch akzentuierende Ornament hat eine elementare psychische Wirkung und kann politische Bedeutung annehmen: Parastou Forouhar greift es auf, um soziale und architektonische Strukturen neu zu verknüpfen. Aus dem Zwischenbereich von Schrift und Ornament kalligraphiert sie ein Forum. Sie trägt das Drama der Ermordung ihrer Eltern in die Öffentlichkeit zurück und durchbricht das vom Staat auferlegte Schweigen. Zitronenduft: Eva Grubingers Kegel aus Zitronen involviert den Betrachter in das dialektische Spiel der Erzeugung von Bedeutung. Christoph Hinterhubers Vorhang oder die Kleidungsstücke von Suzy Gómez sind Bild und Gebrauchsgegenstand zugleich. Wie der Schleier können sie äußerste Intimität aber auch banale Alltäglichkeit bedeuten. Vasen auf orientalischen Teppichen erzählen von den Geheimnissen der Seele. Leo Copers stellt überdimensionale Vasen auf. Eine gesteigerte Emotionalisierung entrollt sich auch mit den industriell gefertigten Teppichen von Lori Hersberger. Durch das Hinübersickern farbigen Wassers von einem Teich in den anderen verdeutlicht Sabina Baumann den Drang nach Vervollständigung. Ebru Özseçen und Mona Hatoum entwickeln Grundformen des körperlich-psychischen Bewusstseins, an dessen Grenzlinien Christa Nähers Doppelwesen (Zentauren) entstehen. Kostbare Gegenstände aus Persien und der Türkei, die in der Sammlung des Österreichischen Museums für Angewandte Kunst in Wien bewahrt werden, erinnern an eine vergangene Lebensart, welche die Orientsehnsucht Europas jahrhundertelang geprägt hat. In diesem Zusammenhang macht Fariba Hajamadi den Ausstellungsort als den eigentlichen Schauplatz der Auseinandersetzung über kulturelle Bedeutung deutlich. Stephan Hubers filigrane Wand aus Werkzeugkästen, die losen Gitterformen auf den Tafelbildern von Philip Taaffe ziehen die Besucher in einen geheimen Garten, zu James Lee Byars Briefen mit dem Versprechen der Vollkommenheit. Die orientalische Kultur kennt 99 Namen für das Licht, die alle nur vorbereiten auf den einzigen und umfassenden Namen. Auch die Kunst, ob westlicher oder östlicher Prägung, entfaltet ihren Reichtum und ihre Konzepte um einen abwesenden und umfassenden Sinn. In diesem Zusammenhang inszeniert John Hilliard die Bedeutung des Lichts für die Entstehung von Bildern. Guillaume Bijl präsentiert eine Sammlung von Wahlkabinen gemeinsam mit einer Teppichinstallation. Aus der naturwissenschaftlichen und musikalischen Eingebung heraus fokussiert Helmut Schober einen hellen Strahl auf die Leinwandoberfläche. Von Saam Schlamminger stammen Dokumentaraufnahmen mit Trommelklängen aus dem Orient. Im Westen der Ausstellungshalle tönt der Remix von DJ Sidney Stucki in dem sportlichen Moschee-Raum vom Fabrice Gygi: Menn Ëïnaiya, Nach Dir weine ich mir die Augen aus. Dr. Hubert Salden
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